JOOMRA Barfußschuh – Test, Erfahrungen und Meinung

Da Barfußschuhe häufig nicht günstig sind und erst bei 100 Euro starten, neigt man schnell zur Suche nach günstigen Barfußschuhen oder auch Alternativen. Dazu zählt auch der JOOMRA Barfußschuh, welcher auch als solcher beworben wird. Umso gespannter war ich auf das Produkt.

Was und wer ist JOOMRA? Wo gibt es JOOMRA?

Der Hersteller JOOMRA schein ein typischer Chinese zu sein. Bei der Recherche lässt sich keine Händlerseite finden. Wir kommen lediglich zu Amazon und sogar Alibaba Express. Ich selbst habe mir die Barfußschuhe von JOOMRA für 35 Euro bestellt.

Die Lieferung war mit über 10 Tagen ausgewiesen, war jedoch schneller. Ich würde die Barfußschuhe übrigens nicht über Alibaba Express bestelle. Dort hast du den Nachteil, dass kein Rückversand möglich ist. Bei Amazon ist das der Fall. Ansonsten kann es ärgerlich werden, wenn die Schuhe nicht passen.

Auf den Punkt der fairen und nachhaltigen Produktion brauchen wir so erst gar nicht einzugehen. Die wird hier kaum erfüllt sein.

Ist der JOOMRA ein Barfußschuh?

Vom Grundgedanken her passt der JOOMRA tatsächlich in das Bild eines Barfußschuhs. Welche Faktoren sind das?

  • Nullstellung
  • Dünne Sohle
  • Flexible Sohle
  • Weite Schnittform
  • Leichtes Material
  • Atmungsaktiv

Diese Punkt können beim JOOMRA mit „Ja.“ beantwortet werden. Nur im Punkt der Sohlendicke lässt sich diskutieren.

Die Sohle

Im Punkt der Sohle schneidet der JOOMRA Barfußschuh aus meiner Sicht relativ gut ab. Der Schuh ist komplett flexibel, wie wir es von einem Barfußschuh erwarten. Auch haben wir hier die wichtige Nullstellung. Heißt wir stehen mit der Ferse und somit mit dem Fuß komplett flach auf dem Untergrund.

Der JOOMRA ist komplett flexibel
Der JOOMRA ist komplett flexibel

Einziger Kritikpunkt an der Sohle ist für mich die Dicke. Der Schuh wird mit einer Einlegesohle geliefert. Diese ist relativ dick, stellt aber kein Problem dar, da sie sich rausnehmen lässt.

Die Sohle des JOOMRA Barfußschuh von unten
Die Sohle des JOOMRA Barfußschuh von unten

Dir am Schuh fest vernähte Sohle soll 3 Millimeter dick sein. Ich muss sagen, mir erscheint sie dicker. Allerdings bin ich hier durch meinen Lieblingsbarfußschuh, den Sole Runner, sehr verwöhnt. Ich würde die Sohlendicke hier als zufriedenstellend bezeichnen.

Der Oberschuh

Beim Auspacken hat der JOOMRA mich an die FiveFingers Trek Ascent von Vibram erinnert. Zwar hat der Barfußschuh keine Zehen, doch sind diese am Vorderfuß angedeutet. Auch Farbe und allgemeine Aufmachung wecken eine Ähnlichkeit. Auch im Punkt der Farbe mit dem Gelb.

Der Oberschuh ist auf jeden Fall atmungsaktiv und erfüllt somit ein weiteres Kriterium der Barfußschuhe. Der atmungsaktive Faktor kommt übrigens auch etwas durch die Sohle. Denn diese ist nicht komplett verschlossen, sondern mit kleinen Luftlöchern versehen. Ein interessantes Konzept, welches ich bei noch keinem großen Hersteller für Barfußschuhe gesehen habe. Hier lässt sich merken, dass der Schuh aus dem Bereich der Wasserschuhe kommt. Im Grunde gibt es die Löscher, damit das Wasser komplett ablaufen kann.

Vom Gewicht her kann der JOOMRA auch mithalten und überzeugen. In der Größe 45 bringt ein Schuh (ohne Einlegesohle) etwa 220 Gramm auf die Waage.

Der JOOMRA Barfußschuh von oben
Der JOOMRA Barfußschuh von oben

Von der Stabilität her macht der Schuh auch einen recht vielversprechenden sowie robusten Eindruck. Ganz anders, als ich es von vielen anderen Wasserschuhen kenne. Der JOOMRA Barfußschuh reißt nicht beim ersten Kontakt mit Ästen und wird somit Wanderungen über Stock und Stein sowie wilde Sporteinheiten überleben.

Der Verschluss ist auch ein wichtiger Punkt. So fallen viele Barfußschuhe schnell vom Fuß und sind somit nicht zum schnelleren Laufen oder Sport geeignet. Hier ist das nicht der Fall. Der JOOMRA hält durch einen Gummizug fest am Fuß.

Von der Weite her ist das Thema natürlich immer etwas individuell. Jeder hat eine andere Fußbreite. Ich selbst habe relativ breite Füße und mir passen die JOOMRA sehr gut. Bei vielen Wasserschuhen habe ich enorme Probleme, da diese meist sehr eng geschnitten sind. Somit liefern diese Schuhe eine gute Weite.

Barfußgefühl

Das nächste interessante, wenn nicht das spannendste Thema – Wie sieht es mit dem Barfußgefühl aus?

Persönlich trage ich extrem gerne die Modelle von Sole Runner*er, welche mit einer Sohlendicke von 2,5 Millimeter trumpfen können. Dort ist das Barfußgefühl einfach unglaublich. Zudem bin ich schon sehr lange mit Barfußschuhen unterwegs. Somit ist mein Anspruch relativ hoch. Das ist bei der Bewertung des Barfußgefühls zu beachten.

Sohle im Vergleich - JOOMRA (unten) und Sole Runner (oben)
Sohle im Vergleich – JOOMRA (unten) und Sole Runner (oben)

In dem Zusammenhang ist das Barfußgefühl natürlich nicht so überzeugend. Vergleichen wir den Schuh jedoch mit den neuen Modellen von Vibram, so sieht das aus meiner Sicht anders aus. So können die JOOMRA Barfußschuhe definitiv mithalten. Schon im Bericht über den Vibram FiveFingers Classic habe ich mich über die sehr dick gewordene Sohle ausgelassen. Auch im Vergleich zu herkömmlichen Schuhen haben wir hier natürlich einen extremen Unterschied zu vermerken.

Insgesamt kann ich den Punkt Barfußgefühl somit doch als gut bezeichnen. Besonders für Beginner ein großer Umschwung und ein sehr guter (sowie günstiger) Weg zu Barfußschuhen.

Fazit – Meinung und Empfehlung

Was heißt das nun für dich? Wenn du Anfänger im Thema Barfuß bist oder dir das extreme Barfußgefühl gar nicht so wichtig ist, sind die JOOMRA vom Barfußgefühl sowie der Qualität her definitiv gut und empfehlenswert. Die Sohle, wie auch der Oberschuh machen einen überzeugen Eindruck im Punkt der Haltbarkeit. Bei Barfußschuhen häufig ein Problem. Die Langlebigkeit sowie Möglichkeit für robusten Einsatz sind hier vielversprechend.

Ich kann den JOOMRA Barfußschuhe empfehlen
Ich kann den JOOMRA Barfußschuhe empfehlen

So würde ich sogar sagen, dass der Schuh sehr gut für den Start geeignet ist, da der Umschwung hier nicht zu extrem ist. Denn auch das solltest du nicht vergessen. Wenn du Jahrelang mit herkömmlichen Schuhen unterwegs warst, so muss du deine Fuße zunächst an das Laufen mit Barfußschuhen gewöhnen. Das solltest du auch recht langsam machen – Dazu findest du im Magazin auch einen eigenständigen Artikel „Barfußschuhe und Barfußlaufen – Der Einstieg“.

Soviel zu meiner Meinung und meinen Erfahrungen mit dem JOOMRA. Bei mir wird der Barfußschuh in meine Sammlung aufgenommen und nicht zurückgeschickt.

Neben dem JOOMRA stößt man übrigens auch auf einen Barfußschuh von Pastaza*, welcher auch als solcher beworben wird und sich in der Sohle unterscheidet. Diesen habe ich auch unter die Lupe genommen. Am Ende konnte mich der JOOMRA jedoch mehr überzeugen.

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